Henning Bühmann: Die Stunde der Volksmission. Rechristianisierungsbestrebungen im deutschen Protestantismus in der Zwischenkriegszeit, Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2018 (Diss. Universität Göttingen)

Verlagstext:
In der Endphase des Ersten Weltkrieges und in der Weimarer Republik wurde der Begriff „Volksmission“ in der evangelischen Kirche zu einem Schlüsselbegriff. Ein missionarischer Aufbruch sollte die Antwort für die als Bedrohung wahrgenommene Gegenwart von Revolution und Entkirchlichung bieten. Henning Bühmann untersucht den Diskurs und die Umsetzung dieses Konzeptes von 1916 bis 1934. Bei der Analyse volksmissionarischer Programme wird deutlich, wie die Protagonisten versuchten auf die politische Situation zu reagieren, vor allem durch Annäherung an die nationalistische Ideologie. In einem zweiten Schritt zeichnet der Autor am Beispiel der Evangelistischen Abteilung des Central-Ausschusses der Inneren Mission die institutionelle Entwicklung der Volksmissionsbewegung nach, die zunächst verheißungsvoll begann, aber durch zahlreiche interne Konflikte paralysiert wurde, bis sie zuletzt an der Frage nach dem Verhältnis zum nationalsozialistischen Regime zerbrach. Schließlich wird anhand von internen Berichten von Volksmissionaren über Volksmissionswochen in den Gemeinden deutlich, wie stark sich die nur in kleinem Maßstab mögliche Umsetzung von den umfassenden Hoffnungen und Visionen unterschied. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Volksmissionsbewegung nicht nur an den äußeren Rahmenbedingungen, sondern vor allem an inneren Widersprüchen scheiterte.

Jean-Georges Gantenbein: Mission en Europe. Une étude missiologique pour le XXIe siècle, Münster: Aschendorff Verlag, 2016 (Diss. Université de Strasboug)

Zusammenfassung:
Jean-Georges Gantenbein (Dr. theol. prot., MA Missiologie, Dozent für Interkulturelle Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona), entwickelt in seinem Werk ein ideal-typische Modell zur Kontextualisierung des Evangeliums in Europa. Seit dem Ruf von Lesslie Newbigin im Jahr 1987 « Kann der Westen sich bekehren?» gibt es nur rudimentäre missiologische Ansätze zu diesem Thema (Newbigin, Bosch und Walldorf). Nach der methodologischen Diskussion (missiologischer-kontextueller-interdisziplinärer Ansatz), zeichnet er das religiöse «Gesicht» Europas anhand von vier repräsentativen Länderstudien (Frankreich, Grossbritannien, Rumänien, Neue Bundesländer der BRD). Dieser exemplarischen Darstellung religiöser Charakteristika nach vorhandenen religionssoziologischen Studien folgen weitere kulturelle und gesellschaftliche Merkmale, die sowohl von den drei oben genannten Missiologen benannt, wie von Gantenbein selbst herausgearbeitet werden. Die wichtigsten Merkmale werden zu Kriterien des Poles Kontextes zusammengefasst und dann mit theologischen Kriterien unkritisch aber auch kritisch in Beziehung gebracht. Das Resultat ist eine kontextuelle Theologie für die Gegenwart Europas die sich durch eine sowohl radikal kontextuelle Achse (ästhetische, ethische und ekklesiologische Ansätze) wie eine klassisch evangelische Wort-Gottes-Theologie Achse auszeichnet. Die Studie von Gantenbein entspricht einem ersten grundlegenden Essai zur Fragestellung. 

Markus Printz: Grundlinien einer bibelorientierten Gemeindepädagogik: Pädagogische und praktisch-theologische Überlegungen, Wuppertal / Zürich: Brockhaus, 1996 (Diss. Universität Halle-Wittenberg)