Preisträger für das Jahr 2017 ist:

Pfr. Dr. Hanna Nouri Josua

Ibrahim, der Gottesfreund. Idee und Problem einer Abrahamischen Ökumene

Tübingen: Mohr Siebeck, 2016

Der diesjährige Johann-Tobias-Beck-Preis wurde am Freitag, den 1. Dezember 2017 im Rahmen einer Festveranstaltung an Pfr. Dr. Hanna Nouri Josua überreicht. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Matthias Morgenstern.

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Die Arbeit möchte drei grundlegende Thesen begründen. »Erstens findet sich bereits im Koran eine Argumentationslinie, die Abraham fortschreitend „als vor-jüdische und vor-christliche Glaubensfigur exklusiv für den nach-jüdischen und nach-christlichen Islam beansprucht“. Diese findet in den Traditionen ihre Fortsetzung. Zweitens: Auch wenn damit eine theologische „Ablösung und Verselbständigung“ im polytheistischen Kontext Mekkas, aber auch gegenüber Juden und Christen verbunden ist, ist hier ein Potenzial zu identifizieren, welches für Dialog und Zusammenleben fruchtbar gemacht werden kann. Drittens ist zwischen den Beschreibungen Abrahams als „Freund Gottes“ in koranischem und biblischem Kontext zu unterscheiden. Im Koran bleibt die Transzendenz Gottes unangetastet, auch wenn diese Beschreibung eine direkte Beziehung zu Gott und eine damit verbundene Nähe nahelegt. In biblischer Tradition hingegen wird hier die besondere Zuwendung Gottes zu den Menschen greifbar. (Heiko Wenzel)