Dissertation: Jeremiah in Prophetic Tradition

Hetty Lalleman - de Winkel

Die Dissertation untersucht den Hintergrund des Buches Jeremia, indem theologische, bzw. prophetische Spuren in den pre-exilischen Büchern Amos und Hosea untersucht werden, die die Botschaft und das Leben des Propheten Jeremias beeinflusst haben können – wie sie sich in dem heutigen Buch finden, das seinen Namen trägt. Verschiedene Themen werden in den drei genannten prophetischen Büchern untersucht. Dabei wird deutlich, dass es bedeutende Korrespondenzen gibt, die darauf hinweisen, dass Jeremia in einer prophetischen Tradition steht, die sich im Buch in einer eigenen Art und Weise entwickelt hat. Untersucht werden die Themen „Umkehr“ und „Hoffnung“ (das Wort sub spielt dabei eine große Rolle), sowie „Bund“ und die „Rolle des Propheten“. Bei letzterem wird die Fürbitte untersucht sowie das persönliche Engagement des Propheten.

Es zeigt sich, dass in allen drei untersuchten prophetischen Büchern die Botschaft der Umkehr in einer ersten Periode der prophetischen Wirksamkeit gepredigt wurde. Danach folgt eine Periode, in der die Propheten wissen, dass das Gerichtsurteil unumkehrbar ist: das Volk bekehrt sich nicht. Alle drei Bücher enthalten auch eine Botschaft von einer neuen Periode der Gnade, in der von Gott ausgehend ein neuer Anfang geschaffen wird.

Die Unterschiede zwischen den drei Büchern, die sich in dieser Dissertation aufweisen, zeigen aber auch, dass jeder Prophet seine eigenen Anliegen hat. Daraus folgt, dass man nicht zu schnell auf eine monolitisch-deuteronomistische Redaktion dieser prophetischen Bücher schließen soll. Die Differenzierungen können am besten von der je eigener Situation des individuellen Propheten her erklärt werden. Jedoch gibt es Verbindungen, die auf eine prophetische Tradition hinweisen, worin diese drei prophetischen Bücher ihren eigenen Platz haben.

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